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„Es braucht keine Reformen, sondern eine Revolution!“

Gleiche Rechte – gleiche Würde für alle in Kirche!

Die Aktion von kfd und Maria 2.0 rückte am Samstag die dringenden Reformen in Kirche in den Mittelpunkt. Etwa 200 Teilnehmer*innen kamen auf dem Prinzipalmarkt zusammen, um für das gemeinsame Anliegen einer gleichberechtigten Kirche zu demonstrieren. „Es ist wichtig, dass wir uns und unser Anliegen wieder mehr in die Öffentlichkeit tragen“, so Judith Everding, Vorstandsvorsitzende im kfd-Diözesanverband Münster. Die kfd kritisiere die verkrusteten Machtstrukturen und die Ungleichbehandlung seit Jahren.

Unterstützt wurde die Aktion von prominenten Gästen. Lukas Färber, Diözesanleiter KJG (Katholische Junge Gemeinschaft), sprach sich für eine grundlegende Veränderung aus, denn das aktuelle System Kirche sei nicht reformierbar. „Es braucht keine Reformen, sondern eine Revolution.“ Kabarettistin und Theologin Ulrike Böhmer forderte gewohnt engagiert, den „Bischöfen immer wieder auf den Keks zu gehen“. Die Kleriker sollten an die Seite treten und Frauen Platz machen. Im Gespräch mit den Moderatorinnen Barbara Bruns (kfd) und Monika Schmelter (Maria 2.0) forderte #OutInChurch-Mitinitiator Bernd Mönkebüscher, Pfarrleiter im Pastoralverbund Hamm-Mitte-Ost, eine Kirche ohne Angst. Es sei Zeit, dass die Kirche ihre Schuld durch Missbrauch, Diskriminierung und Verletzungen aufarbeite.

Für den nötigen Schwung, Lautstärke und Aufmerksamkeit sorgte auch die Musik der Frauen-Samba-Band Bandidas, die den Demonstrationszug vom Prinzipalmarkt, direkt vorbei am Dom bis zum Überwasserkirchplatz begleitete und neben den Teilnehmer*innen auch Passant*innen und Marktbesucher*innen begeisterte. Zum Abschluss setzten die Initiatorinnen ein deutliches Zeichen: in Form eines Picknicks feierten sie auf dem Überwasserkirchplatz Agape – sie segneten und teilten Brot und gaben ihrer Berufung als Frauen zur aktiven Gestaltung und Verantwortung in der Kirche Ausdruck.

Für eine bunte, vielfältige und gleichberechtigte Kirche - dafür stehen der Frauenverband kfd und die Initiative Maria 2.0. Nach 2 Jahren Pandemie waren sie wieder auf der Straße, um ihren Forderungen nach einer Kirche, in der alle Menschen die gleichen Rechte und die gleiche Würde erfahren, laut Ausdruck zu geben. Denn immer noch sind es ausschließlich geweihte Männer, denen die Entscheidungen für richtungsweisende Entwicklungen vorbehalten sind. In Kirche sind die Themen zwar durch den Synodalen Weg, einem breiten Gesprächsprozess in der deutschen Kirche, aufgegriffen worden. Ob Kirche damit jedoch grundlegenden Reformen den Weg öffnet, steht in den Sternen. Wem gehört die Kirche? – nicht den Bischöfen und Priestern, die nur 0,1 % der Katholik*innen ausmachen, sondern allen, die eine Sinn-volle Kirche ohne Angst leben und gestalten.

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