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Diözesanpräses Gerhard Theben wird neuer Domkapitular

Gerhard Theben tritt damit, zusammen mit Pfarrer Michael Höffner, die Nachfolge von Dieter Geerlings und Norbert Köster an. Am 1. November werden die neuen Domkapitulare in der Versper im Dom von Domdechant Weihbischoff Christoph Hegge in ihre Ämter eingeführt, so die Bischöfliche Pressestelle.

Wir haben Herr Theben zum Interview getroffen:

kfd: Worauf freuen Sie sich in Ihrem neuen Amt und welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

"Der erste Gedanke ist biografisch begründet. Ich bin als Jugendlicher im Dom angefangen als Dommessdiener und habe dort dann lange Jahre zugebracht, nicht wenige auch als Obermessdiener, also als Leiter. Der Dom ist mir in Folge dessen sehr ans Herz gewachsen, die Liturgie, die dort gefeiert wird, vor allem die Musik. Aber auch die Vielseitigkeit der Liturgie. Es gibt dort Feiern, die man in den Pfarreien gar nicht kennt oder kennen kann. Das alles habe ich im Dom erlebt. Später fiel mir dann im Studium auf, wie viel die Zeit am Dom mich unterschwellig geprägt hat und ich war dankbar für die spätere theoretische Unterfütterung dieser Erfahrungen. Zum Teil waren das wunderbare Entdeckungen, die eben alle grundgelegt waren in der Erfahrung in der Liturgie im Dom. Jetzt das einerseits wieder zu erleben, andererseits aber noch einmal die Liturgie kritisch anzusehen, weil sie sich ja immer weiter entwickelt, so wie sich das Volk Gottes weiterentwickelt mit unterschiedlichen Wahrnehmungen und vielleicht auch Erwartungen. Darauf genau zu achten, dies gegebenenfalls in Gemeinschaft mit den Mitbrüdern in die Liturgie einzutragen, wäre doch bestimmt eine kostbare Aufgabe. Auf jeden Fall freue ich mich darauf."

kfd: Als Frauenseelsorger und als Diözesanpräses der kfd haben Sie sich viele Jahre mit dem Thema Frauen in der Kirche und Frauenliturgie auseinandergesetzt. Welche Chancen bietet da Ihr neues Amt?

"Das schließt ein wenig an das an, was ich eben gesagt habe. Man muss auf die Entwicklungen des Volkes Gottes sehen. Das Wort „Emanzipation der Frau“ ist auch in unserer Kirche – weiß Gott! – kein neues Wort. Aber es blieb vielfach Wort, in praktischem Abstand, ohne Veränderungsdruck. Meines Erachtens ändert sich dies seit Jahren. Viele gläubige Frauen treten selbstbewusster auf, sie sind vielfach theologisch gebildet, tragen in der Kirche Verantwortung auf vielen Ebenen, in vielen Ämtern. Das berührt natürlich auch das liturgische und sakramentale Leben der Kirche. Für die kommende Bischofssynode wünsche ich mir eine wache Wahrnehmung dieser Entwicklungen, ohne Angst und Scheuklappen – und vielleicht sogar als mutiges Sprungbrett hin zu einem Konzil, wenn übereinstimmende Fragen zu einer weltkirchlichen Antwort drängen."

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